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Düsseldorfer Rotkreuz-Frühstück mit Prof. Dr. Bernd W. Böttiger

„Flächendeckender Wiederbelebungsunterricht an Schulen kann Menschenleben retten.“

Wiederbelebungsunterricht ist in nordrhein-westfälischen Schulen bislang nicht verpflichtend. Aus diesem Grund diskutierten Mitglieder des Landtages und der Landesregierung sowie Vertreterinnen und Vertreter aus DRK und anderen helfenden Organisationen, Wohlfahrtsverbänden und der Bundeswehr im Rahmen des fünften Düsseldorfer Rotkreuz-Frühstückes über die Bedeutung von flächendeckendem Wiederbelebungsunterricht an Schulen.

Stellvertretend für das DRK in Nordrhein-Westfalen begrüßte Dr. Hasan Sürgit, Vorstandsvorsitzender des DRK-Landesverbandes Westfalen-Lippe, die Gäste am 1. Dezember 2023 im Rotkreuz-Büro NRW. In seiner Begrüßung hob er hervor: „Aus der Sicht des DRK in Nordrhein-Westfalen sollte die Resilienz der Bevölkerung auf verschiedene Weise gestärkt und ausgebaut werden. Erste Hilfe ist als Grundstein für die Selbsthilfefähigkeit der Bevölkerung zu betrachten. Sie sollte künftig fest im Lehrplan von Kindertageseinrichtungen und Schulen mit durchgehenden Projekten verankert werden.“

Als besonderen Gast begrüßte Dr. Sürgit den Direktor der Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin des Universitätsklinikums Köln und Bundesarzt des Deutschen Roten Kreuzes Prof. Dr. Bernd W. Böttiger. Im Rahmen seines Impulses betonte er: „Der plötzliche Herz-Kreislaufstillstand ist die dritthäufigste Todesursache in zivilisierten Ländern. Sehr viele dieser Leben könnten gerettet werden, wenn mehr Laien umgehend mit Wiederbelebungsmaßnahmen beginnen würden. Durch Laien kann die Zeit, bis der Rettungsdienst bei den Betroffenen ankommt, überbrückt werden. Hierdurch wird die Überlebenschance der Patientinnen und Patienten verdoppelt bis vervierfacht.“

Seit dem Jahr 2014 gibt es laut Prof. Böttiger eine Empfehlung des Schulausschusses der deutschen Kultusministerkonferenz, dass Wiederbelebungstraining deutschlandweit ab Klasse 7 in allen Schulen in Form von zwei Unterrichtsstunden pro Jahr eingeführt werden soll. Der Ansatz, Schulkinder als potentielle Lebensretterinnen und Lebensretter auszubilden, hat in anderen Ländern bereits für großen Erfolg gesorgt, so Prof. Böttiger: „In Dänemark hat sich beispielsweise die Rate der Laienreanimation fünf Jahren nach verpflichtender Einführung eines solchen Unterrichts fast verdoppelt. Somit wird deutlich, dass durch diese Zielgruppe positive Entwicklungen in Deutschland und weltweit erzielt werden können. Es können jedes Jahr in Deutschland 10.000 Menschenleben zusätzlich gerettet werden, wenn wir auch bei uns Laienreanimationsquoten wie in Dänemark erreichen.“

Das DRK in Nordrhein-Westfalen setzt sich für die flächendeckende Einführung von Wiederbelebungsunterricht an Schulen ein. „Wir begrüßen die Fortführung des vom Landtag in der vergangenen Wahlperiode beschlossenen Projektes zur Laienreanimation an Schulen als ersten, wichtigen Schritt. Unser Ziel ist es aber, die Erste Hilfe nicht nur über besonderes Engagement in einer großen Zahl an Schulen zu etablieren, sondern flächendeckend in allen Schulformen Schülerinnen und Schüler mit der Ersten Hilfe vertraut zu machen“, erklärt Hartmut Krabs-Höhler, Vorstandsvorsitzender des DRK-Landesverbandes Nordrhein, abschließend.