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DRK in Westfalen-Lippe bilanziert 1 Jahr Ukrainehilfe

Wenige Wochen nach Kriegsausbruch wurden 37 ukrainische Kinder und Jugendliche mit körperlicher bzw. psychischer Beeinträchtigung, die sich in Polen befanden, in die Obhut der Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel nach Bielefeld gebracht. 66 Rotkreuzlerinnen und Rotkreuzler aus insgesamt 17 DRK-Kreisverbänden in Westfalen-Lippe unterstützten die Aktion; Foto: DRK Gütersloh
Das Jugendrotkreuz (JRK) organisiert u.a. Ausflüge, um aus der Ukraine geflüchtete Menschen etwas von ihren Sorgen abzulenken. Unser Foto entstand bei einem Ausflug in einen Freizeitpark, zu dem das JRK Wattenscheid eingeladen hatte. Foto: DRK Wattenscheid

Unterbringung und Betreuung, Hilfen zur Bewältigung des Alltags, Klärung von Suchanfragen, Unterstützung internationaler Rotkreuzaktivitäten

Seitdem am 24. Februar 2022 der Krieg in der Ukraine ausgebrochen ist, sind auch viele Helferinnen und Helfer des Roten Kreuzes im Einsatz, um den Menschen aus und in der Ukraine zu helfen.

Derzeit betreiben 14 DRK-Kreisverbände – Bielefeld, Bottrop, Coesfeld, Dortmund, DRK im Ennepe-Ruhr-Kreis, Gelsenkirchen, Gütersloh, Herne und Wanne-Eickel, Herford-Land, Lünen, Märkischer Kreis, Olpe, Siegen-Wittgenstein und Warendorf-Beckum – 34 Einrichtungen zur Unterbringung von aus der Ukraine geflüchteten Menschen.

Ein aktueller Schwerpunkt ist die Suchdienstarbeit. Seit Beginn des Krieges erreichten den Suchdienst des DRK in Westfalen-Lippe 27 Suchanfragen. In 15 Fällen konnte der Kontakt mittlerweile wiederhergestellt bzw. zumindest der Verbleib der in Kriegsgefangenschaft befindlichen Männer geklärt werden.

Nach Ausbruch des bewaffneten Konflikts wurden in den Kommunen und Bezirksregierungen in Westfalen-Lippe durch die Mitwirkung der DRK-Kreisverbände über 12 000 Unterkunftsplätze innerhalb kurzer Zeit geschaffen. Die Hälfte davon entstand bereits in den ersten zweieinhalb Wochen nach Kriegsbeginn. In der Hochphase waren zur Herrichtung von Einrichtungen über 1 400 ehrenamtliche DRK-Einsatzkräfte aktiv. Zur Unterstützung der „Ukrainehilfe“ der DRK-Kreisverbände in Westfalen-Lippe distribuierte die Einsatzstaffel Westfalen im DRK-Logistikzentrum in Nottuln mehr als 1 600 Feldbetten mit Decken und Kissen.

Nachdem die Erstversorgung der Geflüchteten sichergestellt war, verstärkte das Rote Kreuz seine Aktivitäten im Bereich der sozialen Hilfen: Dazu gehören die Organisation und Vermittlung von Übersetzungs-Dienstleistungen, die Organisation von Begegnungs- und Freizeitangeboten, die Bereitstellung von wichtigen Informationen zu Unterstützungs- und Hilfsangeboten vor Ort oder niederschwellige Sprachkurse.  Die DRK-Migrationsberatungsstellen für erwachsene Zuwanderer und auch die regionalen DRK-Flüchtlingsberatungsstellen in Westfalen-Lippe werden dabei vielfach von ukrainischen Geflüchteten aufgesucht und in Anspruch genommen. Auch das Jugendrotkreuz Westfalen-Lippe engagiert sich und organisiert unter anderem Ausflüge in Freizeitparks und Spieleabende, um etwas Freude und Abwechslung in den Alltag der geflüchteten Menschen zu bringen.

Bei mehreren Aktionen wurden Verletzte und liegend zu transportierende Patienten verlegt. Das DRK in Westfalen-Lippe wirkte dabei auch an der länderübergreifenden strategischen Verlegung von Patienten mit, die beispielsweise aus der Ukraine zum Flugplatz in Paderborn eingeflogen wurden. Durch die DRK-Kreisverbände in Westfalen-Lippe wurden sie in umliegende Krankenhäuser gebracht.

Im Rahmen der internationalen Rotkreuzaktivitäten wurde eine Transportaktion umgesetzt, bei der 37 ukrainische Kinder und Jugendliche mit körperlicher bzw. psychischer Beeinträchtigung, die sich in Polen befanden, in die Obhut der Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel nach Bielefeld gebracht wurden. 66 Rotkreuzlerinnen und Rotkreuzler aus insgesamt 17 DRK-Kreisverbänden in Westfalen-Lippe unterstützten die Aktion. 28 Fahrzeuge – davon sieben Rettungswagen, 9 Krankentransportwagen, elf Mannschafts- / Personentransporter und ein LKW aus den DRK-Kreisverbänden in Westfalen-Lippe kamen dabei zum Einsatz.

Für die Hilfe vor Ort und zur Unterstützung des Ukrainischen Roten Kreuzes waren auch Einsatzkräfte aus Westfalen-Lippe in der Ukraine oder in den angrenzenden Nachbarstaaten im Einsatz. Aus dem DRK-Landesverband Westfalen-Lippe wurden bisher sieben Kräfte für das Internationale Komitee des Roten Kreuzes (IKRK) im Rahmen des Ukraine-Konfliktes gestellt. Fünf von ihnen – aus den DRK-Kreisverbänden Borken, Gütersloh, Paderborn, Steinfurt und Warendorf-Beckum waren als Rettungssanitäter bzw. Notfallsanitäter im Einsatz. Zwei weitere Kräfte des DRK – aus dem Landesverband sowie dem Kreisverband Unna - waren als LKW-Fahrer beim Transport von Hilfsgütern eingesetzt.

Foto DRK Gütersloh / Hilfe für 37 ukrainische Kinder und Jugendliche mit körperlicher bzw. psychischer Beeinträchtigung

Foto DRK Wattenscheid / "Ukrainische Ausflügler"

Pressemitteilung als pdf-Datei