Düsseldorf/Münster, 31.08.2022. Corona, die Unwetterkatastrophe im Sommer 2021 und der Krieg in der Ukraine waren die Kardinalthemen beim Sommerempfang, zu dem das DRK in NRW nach zweijähriger pandemiebedingter Pause am Dienstag, 30.08.2022, nach Düsseldorf eingeladen hatte. Die DRK-Landesverbandspräsidenten Dr. Fritz Baur (Westfalen-Lippe) und Hans Schwarz (Nordrhein) begrüßten rund 250 Gäste aus der Landespolitik, dem Rotem Kreuz sowie befreundeten Hilfsorganisationen und Wohlfahrtsverbänden, darunter die Präsidentin des Deutschen Roten Kreuzes, Gerda Hasselfeldt, sowie den Minister des Innern Herbert Reul MdL und die Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung Ina Scharrenbach MdL aus dem Landeskabinett von Nordrhein-Westfalen.
Hasselfeldt wertete die gute Beteiligung aus der Politik am Sommerempfang als Wertschätzung des DRK, dessen ehrenamtliche und hauptamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Zusammenhang mit den Krisen und Katastrophen der vergangenen zwei Jahre besonders viel geleistet hätten. Nun gelte es, aus diesen Erfahrungen Konsequenzen zu ziehen, so Hasselfeldt und appellierte eindringlich an die Politik, den Bevölkerungsschutz in den kommenden zehn Jahren konsequent und kontinuierlich auszubauen.
Hasselfeldt dankte Innenminister Reul für die bisherigen und geplanten Aktivitäten, den Bevölkerungsschutz in Nordrhein-Westfalen zu verbessern. Nicht zuletzt durch den Koalitionsvertrag der Landeregierung habe dieses Ziel einen höheren Stellenwert erhalten.
Die Notwendigkeit der Katastrophenvorsorge sei von der Politik und auch der Bevölkerung lange Zeit nicht ernst genug genommen worden, erwiderte Reul in seiner Rede. Beim Ausbau des Bevölkerungsschutzes sei ein Konzept notwendig, auf das sich viele Expertinnen und Experten zuvor verständigt hätten. Reul berichtete von der effizienten Zusammenarbeit im Kompetenzteam Katastrophenschutz, schilderte die Novellierung des Gesetzes über den Brandschutz, die Hilfeleistung und den Katastrophenschutz (BHKG) als eine Option und sprach sich für ein Förderprogramm aus, denn: die Kommunen allein könnten die Anforderungen nicht schultern. Außerdem gelte es, die Bereitschaft zum freiwilligen Engagement innerhalb der Bevölkerung zu fördern, so der Innenminister, der sich bei den Helferinnen und Helfern vom DRK in NRW „im Namen von 18 Millionen Menschen in diesem Land und im Namen der gesamten Landesregierung“ für ihr Engagement bedankte.
In der anschließende Talkrunde mit Minister Herbert Reul, der stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden und innenpolitischen Sprecherin von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Landtag Dr. Julia Höller MdL, dem Vorsitzenden des Parlamentarischen Untersuchungsausschusses „Hochwasser“ Sven Wolf MdL, dem Landesbereitschaftsleiter des DRK-Landesverbands Nordrhein Frank Langer und dem Rotkreuzbeauftragten für den Kreis Gütersloh Jürgen Strathaus wurden die thematisierten Probleme und Erfordernisse weiter vertieft. „Vor den Krisen und Katastrophen der jüngeren Zeit war Katastrophenschutz einfach nicht sexy“, so Dr. Julia Höller, die vor ihrer Wahl in den Landtag zehn Jahre als Referentin im Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe tätig war. Die Zeichen stehen aber offensichtlich auf Veränderung. „Das Wichtigste ist, dass wir lernfähig sind“, sagte Sven Wolf.
Foto (Gruppe) Christopher Adolph / DRK in NRW
Foto (Talkrunde) Christopher Adolph / DRK in NRW
Talkrunde (v.li.) Moderator Moritz Küpper, Dr. Julia Höller, Frank Langer, Herbert Reul, Jürgen Strathaus, Sven Wolf